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Das Gebiet

Vulkaneifel
                  

Die Vulkaneifel

Das Gebiet und seine wichtigsten Lebensräume
(aus Ebert, Heinz.-J., 1987: Die PILZFLORA  der VULKANEIFEL.)
Politische Grenzen und  wirtschaftliche Struktur
Zentraler Teil der Vulkaneifel sind die fünf Verbandsgemeinden des Landkreises  Daun, die VG Obere Kyll, die VG Hillesheim, die VG Kelberg, die VG Gerolstein  und die VG Daun. Zur Region "Vulkaneifel" gehören außerdem die VG Manderscheid  (Kreis Bernkastel-Wittlich, die VG Ulmen (Kreis Cochem-Zell) und die Gemeinde  Dahlem (Kreis Euskirchen, Nordrhein-Westfalen).   
Wirtschaftliche Schwerpunkte sind Landwirtschaft, Fremdenverkehr, Abbau von oberflächennahen Rohstoffen,  Mineralwasserindustrie und sonstige Industriebetriebe kleinerer Größenordnung.
Die Besiedelungsdichte beträgt (im Kreise  Daun) etwa 73 Einwohner pro Quadratkilometer.   
Die Vorgeschichte hat besondere geologische Erscheinungen und damit auch besondere Biotope in diesem Gebiet hinterlassen und so die typische Vulkaneifellandschaft geprägt. Sanft geschwungene Hügel, wo schwache Vulkantätigkeit kurz vor einer Eruption zum Erliegen kam - tiefe Krater, wo explosionsartige Ausbrüche Aschen über der weiteren Umgebung niederrieseln ließen - tiefe Schluchten, wo vulkanische Ergüsse mit steil abfallenden Felsen den wirr mäandrierenden Bächen ihren romantischen Verlauf aufgezwungen haben, und große Kalkfelsen als Relikte einstiger Korallenriffe verleihen der Vulkaneifel ihre einmalige und vielfältige Schönheit.   
Der Heimatgeologe Dr. B. Dohm schreibt darüber sehr malerisch:   
"Wäre im Erdaltertum ein Besuch bei uns eine märchenhafte Südseefahrt ins Reich der Korallenriffe gewesen, im Erdmittelalter eine Wüstenexpedition, so hätte die Tertiärzeit eine Safari geboten, die von dem südafrikanischen Tierparadies um den Kilimandscharo nicht übertroffen werden kann. Und auch die feuerspeienden Berge hätten die Nächte erhellt.

Fast hat es den Anschein, als wolle unsere geliebte, alte, gute Heimaterde gerade uns im Kreis Daun alle gigantischen Kräfte vorführen, über die sie verfügt und die zur Formung des heutigen Landschaftsbildes in Tätigkeit getreten sind. Nachdem sie uns im Erdaltertum die Meereswogen und die Korallenriffe vorgeführt hat, im Erdmittelalter die Gewalt der Stürme und die Schrecken der Wüste veranschaulichte, beginnt sie ihre letzte Periode, die sogenannte Neuzeit der Erde, mit dem grandiosesten Feuerwerk, gegen das selbst die Atombomben-Explosionen ein Kinderspiel sind."
(Dr. B. Dohm: Die geologischen Verhältnisse im Landkreis Daun. 2.Auflage, 1976).   

Diese vielfältige Vorgeschichte, aber schließlich auch die Einwirkung des Menschen, sind die Ursprünge der außergewöhnlichen Lebensräume der Vulkaneifel, auf deren wichtigste in diesem 1. Band eingegangen werden soll. (Anm.2003: Weitere Bände sind nicht erschienen.) Dabei sollen die ökonomischen und ökologischen Faktoren von einem (subjektiv) neutralen Standpunkt aus gewertet werden. Die Erfordernisse wirtschaftlicher Gesichtspunkte (z. B. Gewinnung von Rohstoffen, land- und forstwirtschaftliche Nutzung), die oftmals zu Eingriffen in die Landschaft führten und führen werden, können - bei aller Liebe zur Natur - nicht verteufelt werden. Nur, wo eine Übernutzung den Bestand von Lebensräumen mit spezieller Fauna und/oder Flora gefährdet, müssen Naturschützer und die zuständigen Behörden tätig werden.   
Aktuelles Beispiel (Anm.: auch heute noch aktuell und brisant) sind die stillgelegten Gruben und Brüche mit artenreichen Kryptogamenbeständen, sowie einzelnen seltenen Samenpflanzen. Ihr Mißbrauch als Deponien für Müll, Bauschutt und Erdaushub sollte in der Zukunft genauso unterbleiben wie kostenaufwändige "Rekultivierungen", damit diese herrliche Landschaft erhalten bleibt.

      
         
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